12.072013

Sozanska wird Leipzigerin Degenfechterin kommt aus Heidenheim zum FCL Leipzig. Leipzigs kleine, aber feine Fechter - Familie bekommt Zuwachs:

 

Ab 1. August startet mit Monika Sozanska eine der besten deutschen Degenfechterinnen (aktuelle Nummer 2 hinter Imke Duplitzer) für den Fechtclub Leipzig. Die gebürtige Polin, bisher Fechtzentrum Heidenheim, war Olympiastarterin in London, 2012 EM - Dritte im Einzel und gewann bei Weltmeisterschaften mit der Mannschaft vier Medaillen. Kurzum, die 30 - Jährige ist eine Größe im deutschen Fechtsport. Demnächst also Leipzigerin. Klassischer Fall von Abwerbung? "Wir sind ganz unschuldig", gibt Detlef Brock, Präsident des Fechtclubs Leipzig (FCL), zu Protokoll. "Sie hat ihr Interesse bekundet, da haben wir natürlich nicht nein gesagt." Monika Sozanska bestätigt das. "Der Wechsel hat vor allem private Gründe. Eigentlich wollte ich nach Berlin gehen, weil mein Freund dort lebt", erzählt sie. Doch ihr Vater habe ihr zu Leipzig geraten, das würde sportlich besser passen. Vater Pjotr Sozanski muss es wissen, er ist Degen - Bundestrainer. Bei den deutschen Meisterschaften im Juni fragte sie beim FCL an, letzte Modalitäten wurden in dieser Woche geklärt. "Sie passt hervorragend in unser Konzept. Ein starkes Degen - Männerteam haben wir. Mit Monika als Zugpferd können wir jetzt ein gutes Damenteam aufbauen", erklärt Brock. Ein finanzielles Abenteuer gibt es nicht - Monika Sozanska ist Sp ortsoldatin. Der neue Star will in zwei Wochen nach Leipzig umziehen, von hier aus auch ab und an zum Freund nach Berlin pendeln. "Aber mein Lebensmittelpunkt wird schon in Leipzig sein", sagt sie. Die Stadt kennt sie von einigen Turnieren ganz gut, sie ist mit den Bedingungen in der Fechthalle und den Gegebenheiten des Olympiastützpunkts vertraut. Sie freut sich auch auf das Leben in einer größeren Stadt. "Ich bin in Breslau aufgewachsen. In meinen 14 Jahren in Heidenheim habe ich die Großstadt immer sehr vermisst." Den letzten Anstoß zum Wechsel mag ein Gerichtsprozess Ende letzten Jahres gegeben haben. Ihr wurde vorgeworfen, mit einem anonymen Schreiben den Ruf eines Sportfunktionärs beschädigt zu haben. Die Fechterin bestreitet, das Schreiben verfasst zu haben. Es kam zum Prozess, Sozanska wurde in erster Instanz zu einer Geldstrafe verurteilt. Sie schwört ihre Unschuld und ist in Berufung gegangen. "In dieser Zeit hätte ich mir vom Verein schon etwas Unterstützung erhofft, doch die gab es nicht", sagt sie. Der Freund weit weg, die Kleinstadt, der Prozess - Ärger - so ein Mix schreit nach Veränderung. Schon bei der WM im August in Budapest startet Monika Sozanska für Leipzig. "Das Fernziel sind natürlich die Olympischen Spiele in Rio", sagt sie. Leipzigs kleine, aber feine Fechter - Familie drückt ihr ab sofort die Daumen.